6000 Impfungen ohne Komplikationen

Nun warten alle auf die nächste Lieferung.
Langsam aber sicher beginnt sich das Gesundheitssystem auf das Corona-Impfen einzuschwingen. Derzeit gibt es erst einen verfügbaren Impfstoff. Am vergangenen Wochenende konnte sich das Vorarlberger Gesundheitspersonal gegen das Virus impfen lassen. Nach Angaben des Landes wurden mehr als 6000 Dosen verimpft. Laut ersten Schätzungen wurden dabei mehr als die Hälfte aller Spitalsmitarbeiter geimpft. In der Dornbirner Impfstraße wurden insgesamt 3002 Menschen aus dem Gesundheitsbereich geimpft. Vor allem Gesundheitspersonal in Spitälern und Arztordinationen, Mitarbeitende aus Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen sowie Rot-Kreuz-Mitarbeitende. Zudem wurden noch einmal so viele in den Spitälern vor Ort geimpft. In allen fünf Landeskrankenhäusern und im Krankenhaus Dornbirn gibt es knapp 6000 Spitalsmitarbeiter.
Positive Bilanz
„Wir sind mit dem Ablauf durchaus zufrieden. Das reicht von der Impflogistik in Dornbirn bis hin zu den Impfungen in den Spitälern. Wir wissen jetzt, dass die Impfstraße in Dornbirn absolut massentauglich ist“, erklärt Robert Spiegel, Impfkoordinator der Ärztekammer. In den Heimen ist die Durchimpfungsrate der zu Pflegenden schon sehr hoch. In einzelnen liege sie bereits bei über 90 Prozent. „Bei den niedergelassenen Ärzten liegt die Rate etwa bei 60 Prozent. Das betrifft die Ärzte selbst und das medizinische Personal“, ergänzt Spiegel.
Impfskepsis nimmt ab
Bezüglich der weitverbreiteten Impfskepsis an den Spitälern habe sich die Stimmungslage gedreht. „Ursprünglich lagen wir bei 20 Prozent, die sich impfen lassen wollten. Ab dem Moment, wo es den konkreten Termin gab und die Menge der Impfdosen feststand, hat sich das komplett gedreht.“ Generell ist Spiegel im Anbetracht der Impfskepsis immer noch etwas ratlos. „Einerseits wollten einfach viele etwas zuwarten und schauen, wie sich das entwickelt. Zudem ist der RNA-Impfstoff ganz neu und Menschen, die der Thematik sehr nahe sind, sind mitunter noch vorsichtiger als andere.“
Die Auslieferungshoheit wird beim Bund bleiben. Da habe das Land nichts zu sagen. „Alles andere haben wir selbst in der Hand. Aber so lange wir nur scheibchenweise Impfstoff bekommen, sind wir vom Bund abhängig. Aber wir können den zugeteilten Impfstoff sofort verimpfen. Egal wie viel Einheiten wir zugewiesen bekommen.“
Vorarlberg ist Spitzenreiter
Vorarlberg hat anteilsmäßig am meisten geimpft. Zudem sind im Hintergrund die Vorbereitungen am Laufen, dass man jederzeit den regionalen Weg in die Breite gehen kann, betont Spiegel. „Es gibt natürlich auch eine klare Prioritätenliste. Die Pflegeheime werden wir dieseWoche abschließen. Mit der ersten Impfung.“
Weiter geht es dann mit dem Pflege-und Medizinpersonal. Die wolle man in drei Wochen abgeschlossen haben. „Und dann kommen die über 80-Jährigen dran.“ Im Anschluss die unter 80-Jährigen mit Grunderkrankungen. „Mit dem derzeitigen Impfstoff kann man diese Priorisierung nicht 100-prozentig einhalten.“ Man braucht immer wieder „Lückenfüller“. Da der Impfstoff zeitgebunden ist und nur kurze Zeit haltbar, muss er so schnell als möglich verimpft werden. „Wir haben da eine Back-up-Liste, wo wir dann auch andere, die schnelle verfügbar sind, vorziehen.“
Impfbereitschaft wächst
Alexandra Rümmele-Waibel, Impfreferentin der Ärztekammer, sieht eine generelle Steigerung der Impfbereitschaft sowohl beim Pflegepersonal als auch bei Rest der Bevölkerung. „Wir haben alles verimpft und es ist nichts übrig geblieben.“ Und die nächsten Impfdosen werden bereits erwarte. Wann sie eintreffen, ist noch unklar. Derzeit steht nur der RNA- Impfstoff von Pfizer Biontech zur Verfügung. Aber der von Moderna ist bereits zugelassen. „Dieser wird spätestens Ende nächste Woche nach Österreich kommen. Beim Astrazeneca, der ein sogenannter Vektorimpfstoff ist, wird es noch dauern. Ich schätze, dass dieser erst im März da sein wird.“ Man wisse derzeit noch nicht, welcher Impfstoff als Nächstes geliefert wird. Je nachdem müsse man sich überlegen, wie die weiter Handhabe ist. Denn der Pfizer Impfstoff muss innerhalb von sechs Tagen verimpft werden.