Ein Ende der Schafskälte ist in Sicht

Ab Donnerstag wird es wärmer, bleibt aber unbeständig.
Mitte Juni gibt es häufig ein paar kühlere Tage, die „Schafskälte“ genannt werden. Doch warum heißt es eigentlich Schafskälte? Nun, offensichtlich bezieht sich die Bezeichnung tatsächlich auf Schafe. Traditionell wurden die Wolle-Lieferanten vor besagter Kälteperiode geschoren. Der Temperatursturz konnte dann aber mitunter gefährlich für die Tiere werden, besonders für die Lämmer.
Typischer Kälteeinbruch
Meteorologisch betrachtet ist die Schafskälte ein typischer Kälteeinbruch zwischen dem 7. und dem 20. Juni. Im Alpenraum gibt es besondere Daten. „Zum einen vom 3. bis 7. Juni und vom 15. bis 21. Juni tritt die Kältewelle gehäuft auf. Wie man sieht, hat das heuer bisher gut gepasst“, sagt Michael Jäger vom Vorarlberger Wetterring. Bis auf 1400 Meter schneite es vergangenen Sonntag – etwa in Lech.
Eintrittswahrscheinlichkeit
Zwar tritt das Phänomen nicht in jedem Jahr auf, dennoch häufig. „Schon in den 1950er-Jahren gab es eine Studie mit dem Ergebnis, dass eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 90 Prozent vorliegt. Heutzutage dürfte dieser Wert lediglich etwas geringer ausfallen“, erläutert Jäger. Aktuell ist es ein Italientief, welches feuchte Luftmassen gegen die Alpen drückt. Und so bleibt es auch am Mittwoch noch deutlich zu kühl für die Jahreszeit. Die Schneefallgrenze sinkt laut Wetterexperten auf 2100 oder gar 1800 Meter.
Bis zu 22 Grad
Erst am Donnerstag gibt es mit bis zu 22 Grad spürbar wärmere Temperaturen als in den vergangenen Tagen. Vereinzelt könnte es am Nachmittag über den Bergen nochmal Schauer geben. Meist bleibt es aber trocken.
Laut Jäger wird wahrscheinlich der Freitag der sonnigste Tag der Woche. Dank Föhnunterstützung könnte es bis zu 26 Grad geben. Auch am Samstag wird schwülwarmes Wetter erwartet. Im Tagesverlauf ist mit lokalen Schauern und teils kräftigen Gewittern zu rechen. Dennoch sind laut Jäger genaue Prognosen nicht möglich. „Viele Kaltlufttropfen bestimmen derzeit das Wetter und die sind unberechenbar“, sagt er.
Klingt ein wenig nach Aprilwetter im Juni.