Corona-Zeit heißt Ausmist-Zeit

Verändertes Entsorgungsverhalten in Zeiten der Pandemie.
Wir erleben derzeit einen Zuwachs an Entsorgungen, den es in diesem Ausmaß seit Gründung des Sammelzentrums 2017 noch nie gegeben hat“, erzählt Reinhard Karg, Geschäftsführer des Altstoffsammelzentrums (ASZ) Hofsteig in Lauterach. Eine besondere Zunahme sei im Bereich des Sperrmülls und Bauschutts festzustellen. Der Grund hierfür liegt für Karg klar auf der Hand: „Viele Vorarlberger haben sich in der Corona-Zeit vermehrt mit den eigenen vier Wänden auseinandergesetzt. Sonstige Ausgabequellen wie etwa Urlaubsreisen waren ja aufgrund der Lockdowns und der Ausgangsbeschränkungen kein Thema mehr. So war mehr Geld für andere Dinge, wie eben das Eigenheim, auf der Seite.“

Umverteilung
Diese Beobachtung kann Martin Machnik vom Dornbirner Werkhof nicht teilen: „Wir hatten nicht den Eindruck, dass die Sperrmüll-Abgaben rein an der Menge über das Jahr verteilt zugenommen haben. Es gab aber eine Umverteilung.“ Nach dem ersten Lockdown habe es zwar vermehrt Abgaben gegeben, die sich durch die Sperre angesammelt hatten, die Situation habe sich jedoch schnell wieder normalisiert. Anders habe es jedoch in anderen Bereichen der Entsorgung ausgesehen: „Besonders die Mengen an Altglas haben deutlich zugenommen. Dies war jedoch zu erwarten, da wegen der geschlossenen Gasthäuser nun vermehrt zu Hause konsumiert wird.“ Zugenommen habe außerdem der Papiermüll.
Umfrage: Ausmisten in der Corona-Zeit?
Ich habe in der Corona-Zeit ordentlich ausgemistet. Alleine was Kleidung betrifft, habe ich zwei Säcke voll an die Caritas gespendet. Außerdem habe ich all meine alten Bücher verschenkt.
Jessica Kaffenberger, Dornbirn
Meine Lockdown-Ausmist-Aktion beschränkte sich neben alten Kleidern auch auf nicht mehr gebrauchte Lernunterlagen.
Jeremias Schwarzkogler, Schwarzach