Ein Sinnbild für diesen Herbst

Die Altacher verlieren zum Jahresabschluss mit 0:1 in Hartberg.
Alles schien in einer schwachen Bundesligabegegnung auf eine klassische Nullnummer hinauszulaufen. Doch in den Schlussminuten gaben die Altacher den Hartbergern zu viel Raum und mussten den entscheidenden Einschlag im eigenen Kasten hinnehmen. Das magere Punktekonto der Altacher findet zum Abschluss des Spieljahres somit keinen Zuwachs. Mit gerade einmal acht Punkten nach zwölf Runden verabschieden sich die Vorarlberger nach einer katastrophalen Herbstsaison in die Winterpause.

Keine Kontinuität
Auch Kapitän und Torhüter Martin Kobras fand direkt im Anschluss an die Begegnung klare Worte zum Herbstdurchgang. „Im Endeffekt ist null Kontinuität drinnen, hinten anfällig, vorne ungefährlich. Die Verantwortlichen werden sich jetzt Gedanken machen. Wenn wir so weitermachen, spielen wir nächste Saison in der 2. Liga“, mahnte der 34-Jährige mit deutlichen Worten.
Dabei hätte in der Oststeiermark Daniel Nussbaumer für einen perfekten Start sorgen können. Nach schönem Schnittstellenpass von Emir Karic in der zweiten Minute setzte der Stürmer das Spielgerät allerdings knapp neben den Pfosten. Bei einem Freistoß auf der Gegenseite sah Kobras früh, dass sich die Kugel lediglich auf das obere Tornetz senkt.
Dieser Anfangsschwung verblasste allerdings nach kurzer Spieldauer. Beide Mannschaften konzentrierten sich auf die defensive Stabilität und scheuten das Risiko im Offensivspiel. Die Anspielstationen wurden auf der gleichen Höhe und nicht in der Tiefe gesucht. Der löchrige Rasen trug sein übriges zur fehlenden Spielfreude bei. Der Ball zirkulierte damit bei beiden Teams vornehmlich bis zur Höhe der Mittelfeldlinie, und Zweikämpfe sorgten für die wenigen Aufreger.
Für ein Tor aus dem Nichts hätte direkt vor dem Seitenwechsel noch der Hartberger Rajko Rep sorgen können. Altach-Verteidiger David Bumberger ließ die Kugel über seinen Schlappen rutschen, doch der Stürmer fand in Kobras seinen Meister.

Zu viel Platz
Das Spielgeschehen auf schwachem Niveau setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Weiterhin scheuten die Teams jegliches Risiko, Kreativität war fehl am Platz. Die Möglichkeit einer Nullnummer deutete sich damit früh an.
Und der Torhüter der Gäste sorgte in der 63. Minute dafür, dass es beim torlosen Zwischenstand blieb. Der Hartberger Jürgen Heil wurde auf die Reise geschickt, nachdem Mario Stefel den Ball vertändelt hatte. Aber bei seinen beiden Abschlüssen deutete der Mittelfeldspieler an, warum er nicht im Angriff aufgeboten wird. Kobras war bei den Schüssen jeweils zur Stelle. Die Gäste wurden ihrerseits nur bei einer deutlichen Abseitsaktion in der Offensive vorstellig.
Und als eben alles auf die Punkteteilung hinauslief, gewährten Nosa Edokpolor und Bumberger ihren Gegenspielern in der 83. Minute zu viel Platz. Der Flügelspieler der Hausherren, Sascha Horvath, marschierte die Seitenlinie hinunter und bediente an der Sechzehnerlinie Rep. Der 30-jährige Slowene ließ bei seinem Abschluss ins lange Eck Kobras keine Abwehrchance.

Große Chance auf den Ausgleich
Die große Ausgleichschance ließ Chinedu Obasi noch in der Schlussminute aus. Nach schöner Vorarbeit von Manuel Thurnwald streifte der Schuss des Nigerianers den Pfosten auf der falschen Seite.
Ansonsten waren die Gäste bei ihren Offensivbemühungen ohne Plan oder Ideen. Ein Spieler für zündende Momente scheint derzeit im Kader nicht auf. Daher überraschte die bereits siebte Bundesligapartie ohne eigenen Torerfolg auch nicht. Damit fügte sich die Begegnung nahtlos in einen enttäuschenden Herbst ein. Mögliche Reaktionen auf diese bisherige Spielzeit muss nun wohl die Winterpause liefern.