Höhenweg über den Pfänderrücken

Hertha Glück wanderte ab dem Pfänder auf dem Höhenweg nach Möggers. Weiters über Rucksteig nach Hohenweiler.
In knappen sechs Minuten werden gemütlich über 600 Höhenmeter überwunden und zugleich der Pfänder mit seiner einzigartigen Aussicht auf den Bodensee und auf 240 Alpengipfel erreicht. Die Pfänderbahn macht es möglich. Die Panoramatafel bei der Bergstation hilft, die Berggipfel und Regionen zu benennen, denn bei klarem Wetter reicht der Dreiländer-Blick von den Allgäuer und Lechtaler Alpen im Osten über den Bregenzerwald, die steilen Gipfel des Arlberggebietes und der Silvretta, weit über den Rätikon bis zu den Schweizer Bergen und den Ausläufern des Schwarzwaldes im Westen. Zu Füßen liegt der Bodensee, eingerahmt vom Rheintal und dem oberschwäbischen Hügelland.

Start der Wanderung
Dem Wegweiser Höhenweg/Möggers 2 ¼ Stunden folgend, steigt man zuerst hinauf zum Funkturm und kommt zur Schwedenschanze, die im 30-jährigen Krieg (1618–1648), eine der Verteidigungsanlagen war. Vorbei an der Theresienkapelle steht man bald am Parkplatz am Pfänder, an dem einst Obrist Schmid die Mooser Schanze, die zweite Verteidigungsanlage gegen die Schweden, errichten ließ. Ab Moosegg übernimmt der Höhenweg und bietet weiterhin die atemberaubenden Blicke auf den Bregenzerwald und je nach Standort bis zum oberschwäbischen Hügelland, eingerahmt von Wiesen, Wald, Feuchtgebieten und Blumenpracht. Kuhglocken untermalen die Informationen auf den Infotafeln des Käse-Lehrwanderweges und bezeugen die Wichtigkeit der Milchwirtschaft in ganz Vorarlberg.
Sich immer wieder gen Möggers/Höhenweg haltend, kommt man in Letze beim kreisrunden Letzemoos vorbei. Heute ist es kaum vorstellbar, aber hier floss noch vor 15.000 Jahren der Rheingletscher ins Vorland und deckte den Pfänder zu. Die Straße aufwärts nach Trögen schenkt einem ein ungeahntes Gefühl von Weite, untermalt von naturnaher Stille. Folgend durchschreitet man einen duftenden Wald, der angenehmen Schatten spendet. Nach gut zwei Stunden zeigen sich die ersten Häuser mit der Pfarrkirche St. Ulrich von Möggers und der Blick auf den Bodensee rückt wieder in den Fokus.

Richtung Hohenweiler
Ab hier könnte man mit dem Bus zurückfahren oder über Rucksteig nach Hohenweiler wandern. In einer Stunde über die Straße und Wiesenwege hinab zum Riedbach mit Naturkneippanlage, ehemalige Sägen und Mühlen. Links ab leicht ansteigend, kommt man links über die Straße zum Aussichtspunkt Stadels. Und nun wieder in den Wald wird der erwähnte Rucksteig in der Höhe von 790 Metern erreicht. Nun folgt man der Straße in Richtung Hohenweiler Dorf. Gleich nach der zweiten Bushaltestelle darf vor der Straßenkurve auf den Wegweiser links ab geachtet werden.
Rundum die Gebäude (bei Kapf), befindet man sich schon wieder in der Natur. Achtung, beim Jägerstand nimmt man den rechten Weg am Waldrand, um dann beim Forstweg rechts auf die steilen, aber schönen Serpentinen, die einen rasch hinab nach Schatten bringen, abzuzweigen. Geradeaus führt der Weg in zehn Minuten nach Leutenhofen zur Bushaltestelle oder rechts ab, kurz aufwärts, und dann durch den Wald in einer halben Stunde zur Ortsmitte Hohenweiler. Beide Schlusswege sind schön und die Höhenwanderung gemütlich ausklingend.
Insgesamt dauert der Abstieg über Rucksteig bei normaler Gehweise etwas mehr als zwei Stunden.

Besonderes: Gemütlich, geschichtsträchtig und zugleich aussichtsreich bietet sich die Höhenwanderung an.
Anforderung und Gehzeit: In viereinhalb bis fünf Stunden absolviert man 443 Höhenmeter mehr oder weniger abwärts.
Markierungen: gelb-weiß, weiß-rot-weiß
Charakter der Wege: Straße, Wald-, Wiesen- und Hohlwege
Kultur und Natur unterwegs: Jakobsweg von München nach Einsiedeln, Käse-Lehrwanderweg, Letzemoos, Naturkneippanlage am Riedbach
Anziehen und Mitnehmen: Wanderschuhe mit Profilsohle und Wanderstöcke sind zu empfehlen, Wetterkleidung, Trinkflasche, Jause
Einkehrmöglichkeiten: Pfänder, unterwegs, Hohenweiler
Start: Bergstation Pfänder
Ende: Dorfplatz Hohenweiler (Bus zurück)
Von Hertha Glück.