„Wir fühlen uns gut vorbereitet“

Schuldirektoren über den Start unter Corona-Bedingungen.
Woche haben Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher einen Corona-Fahrplan samt Ampel für den Schulstart präsentiert. „So normal wie möglich“ soll ins neue Schuljahr gestartet werden. Dennoch gibt es aufgrund der aktuellen Situation eine Reihe von Vorgaben – die bei den Schulleitern aber nicht für Unsicherheit sorgen, wie ein Rundruf ergab.
„Es wird ganz normal gestartet“, bekräftigt Hanno Metzler, Direktor an der Polytechnischen Schule und Mittelschule in Hittisau. Gespannt war er Mitte der Woche noch auf die Ampel beziehungsweise auf die Einstufung. Größere Probleme zum Schulstart befürchtet er aber nicht. „Die letzten Wochen vor dem Sommer haben ja auch gut geklappt“, stellt er fest, „viel müssen wir nicht tun.“ Viel anders werde es wohl nicht, ist er überzeugt.
„Kein Problem“
Ebensoviel Optimismus herrscht auch bei Johann Scheffknecht, Direktor der Handelsakademie und Handelsschule Lustenau. „Das dürfte kein Problem werden.“ Die Informationen von Bildungsdirektion und Ministerium habe er erhalten und „das setzen wir um“, zeigt er sich pragmatisch. So wie es derzeit aussehe, „fühlen wir uns gut vorbereitet“, so Scheffknecht, der betont, dass es äußerst sinnvoll sei, wieder normal zu starten.
Wenig begeistert war der Lustenauer Schulleiter von den halben Klassen vor dem Sommer. Das sei keine gute Lösung gewesen, stellt er fest. Das Distance Learning habe aber gut funktioniert, wenngleich man nicht alle erreichen konnte. Mit viel telefonieren habe man dann aber doch den Kontakt zum Großteil der Schüler gefunden. Manche hätten davon auch profitiert, stellt er fest. In Hinblick auf die Vorgaben ist Scheffknechts Eindruck, dass sie relativ klar und gut umsetzbar seien.

Gerda Ramoser, Direktorin der Volksschule Dornbirn-Markt, ist gerade dabei, die Informationen von Bildungsdirektion und Ministerium durchzuarbeiten, als wir sie erreichen. „Ich bin sehr otimistisch und fühle mich gut vorbereitet“, sagt sie, mittlerweile habe man durch den Lockdown doch einige Erfahrung, sodass das Ganze nicht mehr so neu sei.
Genauere Informationen wünscht sie sich noch in Bezug auf die Ampel, wie kleinräumig hier Einstufungen erfolgen, ansonsten aber „habe ich das Gefühl, wir haben alles im Griff“. Für den Notfall seien sie gerüstet. Die letzten Wochen vor dem Sommer seien prinzipiell gut gelaufen, berichtet sie von ihren Erfahrungen. Ein Manko sei gewesen, dass der Unterricht nicht so gestaltet werden konnte, „wie wir uns das vorstellen“ und der Schichtbetreib sei eine Katastrophe gewesen. Einiges sei aber auch sehr positiv gewesen. Insgesamt freue sie sich aber sehr, dass wieder alle in die Schule kommen. „Wenn es so bleibt, bin ich glücklich“, so Ramoser.
Entscheidungsfreiheit
„Die Informationen sind eingetroffen, soweit ist das klar“, sagt Waltraud Tschofen, Direktorin der Mittelschule Innermontafon in St. Gallenkirch. „Was wirklich kommt, wissen wir aber alle nicht“, fügt sie dann noch hinzu, „das liegt nicht an uns.“ Man werde sich bemühen, die Vorgaben umzusetzen, das sollte gut gelingen. Tschofen verweist auch darauf, dass eine gewisse Entscheidungsfreiheit beim Standort verbleibt, da brauche es dann Fingerspitzengefühl. „Noch haben wir schon das Gefühl, dass wir gut vorbereitet sind.“
Klaus König ist seit Februar Direktor am Bundesgymnasium Blumenstraße in Bregenz. Corona-freie Zeiten als Schulleiter kennt er also so gut wie nicht. Auch er hat derzeit ein relativ gutes Gefühl, was den Schulanfang betrifft. „Definitiv sagen können wir es in zwei Wochen.“ Ministerium und Bildungsdirektion hätten aus den Anfängen gelernt und dieses Mal die Informationen zeitgerecht zugestellt, stellt König fest. „So haben wir Zeit, alles gut zu planen.“

Im BG Blumenstraße wurde bereits ein Krisenteam installiert. Ein solches ist wie berichtet für jede Schule vorgesehen. Dieses plane derzeit den Schulstart, aber auch schon Strategien und Maßnahmen für den Fall, dass die Ampelfarbe wechselt, erzählt der Direktor.
Eine Frage werde aber noch sein, wie die Schüler aus ihren jeweiligen Urlauben zurückkommen, gibt König zu bedenken. Also ob Schüler unter Umständen infiziert in die Schule kommen. „Ganz wichtig werden daher die ersten zwei Wochen sein“, glaubt er. „Wenn wir die ersten zwei Wochen hinkriegen, dann schaut es gut aus.“
Gut ausgerüstet
Auch Königs Kollege am BRG Dornbirn Schoren, Reinhard Sepp, zeigt sich zuversichtlich: „Die Regelungen sind relativ klar. Was wir zu tun haben ist bekannt.“ Manche Dinge könnten zudem schulautonom entschieden werden. „Nach dem, was wir seit März erlebt haben, haben wir mittlerweile schon sehr viel Erfahrung mit der Problematik“, so Sepp. Masken und Desinfektinsmittel stünden in großen Menge zur Verfügung.
Dass es an der Schule drei Wanderklassen gibt, mache die Sache zwar nicht leichter, sagt der Direktor, aber es sei positiv, dass laut Aussage des Bildungsministers alles so normal wie möglich laufen soll.
Ein paar Fragen gelte es zwar schon noch zu beantworten, etwa ob die Abhaltung eines Maturaballs im Jänner möglich sei, aber das könne dann im Laufe der ersten Schulwochen geklärt werden, sagt Sepp. „Lustig ist die Sache natürlich nicht“, so der Direktor aber es werde schon funktionieren.